Blumen im Winter

Farbtupfer im Schnee: Tolle Winterblumen für Ihren Garten

Wenn die Nächte länger werden und die Temperaturen unter Null fallen, scheint die Natur sich unter ihrer Schneedecke in einen tiefen Schlummer zu begeben. Viele Vogelarten verlassen unsere Gefilde und suchen Zuflucht im warmen Süden. Eichhörnchen und Igel trifft man immer seltener, später gar nicht mehr im heimischen Garten an. Bäume verlieren ihr Laub und die sonst so grüne, bunt getupfte Gartenlandschaft wirkt plötzlich eher trist und kahl. Doch Ihr Garten muss dieses Bild nicht zwingend teilen. Winterharte Pflanzen und Blumen können trotz eisiger Kälte Leben und Farbe in die Tristesse des Winters bringen und Ihren Garten in ein eine echte Winteroase verwandeln.

Wie Pflanzen und Blumen den Winter überstehen

Der Winter ist für die meisten Tiere und Pflanzen jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Anders als der Mensch können Flora und Fauna sich nicht einfach in ein beheiztes Zuhause zurückziehen und ihre Nahrung bei Bedarf aus dem Supermarkt holen. Für die Tier- und Pflanzenwelt ist der Winter daher eine Zeit der Entbehrung und der Zurückhaltung. Während Tiere sich in Höhlen zurückziehen, Winterschlaf oder Winterstarre halten oder von ihren zuvor gesammelten Vorräten zehren, haben Blumen, Bäume und Sträucher ihre ganz eigenen Strategien entwickelt, um unbeschadet durch den Winter zu kommen.

So werfen Laubbäume bereits im Herbst ihre Blätter ab, um Wasserreserven zu sparen und ihren Energieverbrauch zu minimieren. Bäume die ihre Blätter nicht abwerfen haben von Natur aus einen geringeren Wasserverbrauch. Trotz allem lässt sich auch bei diesen Baumarten im Winter meist eine starke Verdunklung der Blätter beobachten, die der Pflanze hilft im Winter mehr Sonnenlicht zu erfassen. Kleinere, immergrüne Pflanzen und Sträucher verfolgen eine ganz ähnliche Strategie: In der Winterzeit minimieren sie die Anzahl und Dichte ihrer Blätter, Blüten und Knospen, um so das Meiste aus ihren Energiereserven herausholen zu können. Wieder andere Pflanzen haben schlicht einen kurzen Lebenszyklus und gelten nicht als mehrjährige Blumen und Kräuter. Wenn der Winter kommt gehen diese Pflanzen ein – allerdings nicht ohne zuvor Samen abgegeben zu haben, aus denen im Frühjahr neue Pflänzchen wachsen können. Wahre Überlebenskünstler im Winter sind dagegen Knollengewächse, die sich durch ihre voluminösen Wurzelknollen und die sie bedeckende, dicke Erdschicht vor der Kälte schützen. Die Knollen speichern viel Energie und bringen diese Pflanzen so meist problemlos durch die dunkle, kalte Jahreszeit.

Winterblüher und bunte Blumen im Winter

Die erstaunlichsten Überlebenskünstler sind jedoch die sogenannten Winterblüher. Während andere Arten in der Kälte kahl und traurig aussehen oder sich in ihren Knollen unter der Erde verstecken, laufen Winterblüher in den kalten Monaten zu Höchstformen auf, zeigen sich sogar in voller Pracht und Blüte. Somit müssen Sie auch im Winter nicht auf eine farbenfrohe, anschauliche Gartengestaltung verzichten. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass Winterblüher in deutschen Gärten im Vergleich zu den beliebten Frühlingsblühern, wie etwa Krokussen und Hyazinthen, eher wenig bekannt und verbreitet sind. Zu Unrecht, möchte man behaupten. Immerhin sind einige unter Ihnen auch im schneebedeckten, winterlichen Garten ein echter Hingucker. Im Folgenden möchten wir Ihnen die schönsten Blumen im Winter einmal vorstellen und Ihnen tolle Inspirationen für die Gartengestaltung in den kommenden Monaten bieten.

Die Hamamelis

Unter den Winterblumen zählt die Hamamelis, auch Zaubernuss genannt, zu den edlen und auffälligen Sorten. Ihre großen, leuchtend gelben oder roten Blüten können Sie bereits ab Ende Dezember bewundern. Die aus Asien stammende Pflanze wächst zwar eher langsam, blüht dafür aber sehr lange und kann bis zu 5 Meter hoch werden. Die Blüten verströmen einen angenehmen Duft und eignen sich daher ganz besonders als Zierpflanzen am Rand der Terrasse oder des Gartenweges. Einmal im Jahr, nämlich kurz nach der Blütezeit, sollte die Pflanze geschnitten werden. Abseits dessen ist die Hamamelis jedoch äußerst pflegeleicht und wenig anspruchsvoll. 

Echter Winterjasmin

Mit Echtem Winterjasmin setzen sie zwischen Januar und April wunderschöne Farbakzente in Ihrem Garten. Die kleinen, leuchtend gelben Blüten zeigen sich bei mildem Klima manchmal sogar schon im Dezember. Vor der Blüte wirft der Strauch zunächst alle Blätter ab, so dass lediglich die kahlen Äste und die zahlreichen Blüten übrig bleiben und zusammen ein einzigartiges Gesamtbild ergeben. Mit wenigen Hilfsmitteln können Sie diesen Zierstrauch sogar als Hänge- oder Kletterpflanze kultivieren und ihn gestalterisch so auf vielerlei Weisen einsetzen um den eigenen Garten zu verschönern. Fragen Sie am besten beim fachkundigen Floristen nach geeigneten Rankhilfen und Vorgehensweisen zu dieser speziellen Art der Kultivierung.

Die Christrose

Sie wird auch Schneerose genannt und gehört zu den beliebtesten Winterblumen. Trotz ihres zarten, fast zerbrechlich wirkenden Erscheinungsbildes ist die Christrose ein äußerst robuster Winterblüher, dessen schalenförmige, cremeweißen bis rosafarbenen Blüten Sie je nach Witterung sogar bis in den März hinein bewundern können. Zur Weihnachtszeit wird sie gern als Dekoration in einem winterlichen Blumenstrauß verwendet oder als Zierpflanze im Topf gehalten. Diese Art der Haltung sollte jedoch stets nur eine temporäre Lösung sein, da der Christrose die trockene Raumluft auf Dauer schlecht bekommt. Im Garten bevorzugt die Christrose einen kühlen, mäßig hellen Standort und kalkhaltigen, durchlässigen Lehmboden. Der ideale Standort liegt im Halbschatten und möglichst dort, wo selten gearbeitet wird, da die Pflanzen relativ flaches Wurzelwerk haben und daher anfällig auf Wurzelverletzungen reagieren. Am richtigen Standort gepflanzt, zeigt die Christrose zudem eine äußerst lange Lebensdauer und wird Ihnen mit ihren zarten Winterblüten über Jahrzehnte hinweg Freude bereiten. 

Der Schneeball

Der Schneeball ist ein Zierstrauch der im Winter besonders schöne Blütenformen ausbildet. Die Einzelblüte ist schneeweiß bis zart rosa und präsentiert sich dicht an dich mit ihren Nachbarblüten zu einer großen Blütenkugel geformt. Dies erklärt auch den umgangssprachlichen Namen der Winterblüte – der grüne Strauch scheint von Weitem gesehen mit zahlreichen kleinen „Schneebällen“ behängt zu sein. Eine weitere Besonderheit dieser Winterblume ist ihr intensiver, angenehmer Duft. Pflanzen Sie den Schneeball daher am besten nahe des Hauses oder der Terrasse. So kommen Sie jedes Mal, wenn Sie das Fenster zum Lüften öffnen in den Genuss des frischen, süßlichen Blütendufts. 

Chinesische Winterblüte

Ihr Duft erinnert an Vanille und passt so perfekt zur Weihnachts- und Winterzeit. Die Blüten der Pflanze sind auffällig gelb und zeigen sich vor allem in der Zeit zwischen Februar und März. Beim Kauf von Jungpflanzen sollten Sie darauf achten, dass diese meist frostempfindlicher sind als ältere Sträucher, zumal erste Blüten sich erst ab dem dritten Lebensjahr entwickeln. Die Pflanze bevorzugt  einen windgeschützten Standort mit durchlässigem, humosem Boden. Staunässe aber auch anhaltende Trockenheit sollten vermieden werden.

Schneeglöckchen

Schneeglöckchen sind weit verbreitet. In der freien Natur findet man sie zur Winterzeit meist in Wäldern oder am Wegrand. Die kleinen weißen Winterblumen machen jedoch auch im heimischen Garten etwas her. Frost und Kälte können dem Schneeglöckchen nichts anhaben. Im Gegenteil: Je kälter das Wetter, je länger blühen diese Pflanzen meist. Schneeglöckchen sind bei der Standortwahl wenig anspruchsvoll, bevorzugen aber einen lockeren, feuchten und humusreichen Boden.

Stiefmütterchen

Bunt und kälteresistent – Stiefmütterchen können im Topf auf der Terrasse oder in einem Beet zwischen anderen Winterblühern wunderbar überwintern. Sie zählen zu den beliebtesten Gartenpflanzen überhaupt, haben kaum Ansprüche und blühen bei guter Pflege sogar bis in den Sommer hinein.

Bringen Sie auch im Winter Farbe in Ihren Garten

Die Auswahl und Farbenvielfalt an robusten Winterblühern ist groß und bietet Ihnen viele Freiheiten, um Ihren heimischen Garten, Ihre Terrasse oder auch die Wohnung in den kalten Monaten mit schönen Blumen zu verzieren. In diesem Blogbeitrag haben wir Ihnen nur einen kleinen Auszug möglicher Sorten aufgezeigt. Beim Floristen können Sie jedoch garantiert noch eine Vielzahl weiterer toller Winterblumen entdecken.

Unser Tipp für Sie: Statten Sie Ihrem Floristen einen Besuch ab oder bestellen Sie Ihre Winterblumen online. Wichtig ist hierbei  nur, dass Sie sich vor dem Kauf ausreichend über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze kundig machen – denn trotz aller Robustheit der meisten Winterblüher, sollte für ein gesundes Pflanzenwachstum und die volle Blütenpracht auch die richtige Pflege nicht vernachlässigt werden. Beachten Sie die Pflegehinweise der jeweiligen Winterblume und Sie können sich künftig auch in der kältesten Zeit des Jahres über tolle Farbtupfer in Garten freuen.