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Der Duft der Blumen – Raffinierte Duftspiele, die begeistern

Ein Kind riecht an einer Sonnenblume

Wenn wir an Blumen denken, kommen uns in der Regel zunächst üppige Blütenköpfe, prachtvolle Farben und anmutige Formen in den Sinn. Doch Blumen begeistern nicht nur mit ihrem Aussehen, sondern auch mit ihrem einzigartigen Duft. Schon vor tausenden von Jahren wurden im alten Ägypten zum Beispiel Rosenblätter verwendet, um aus ihnen elegante Duftwässerchen herzustellen. Auch wenn in der heutigen Parfümindustrie viele synthetische Duftstoffe zum Einsatz kommen, bestechen einige der schönsten Kreationen noch immer aufgrund ihrer blumigen Noten.

Wer schon einmal einen Strauß Rosen zum Geburtstag oder einen bunten Frühlingsstrauß verschenkt hat, der weiß, dass die zarten Duftnoten bei dem Beschenkten eigentlich immer für Begeisterung sorgen. Doch woher genau kommt der Duft der Blumen eigentlich und warum ist er für die menschliche Nase so faszinierend und betörend zugleich? Dahinter steckt ein recht einfaches biologisches Phänomen, das nachfolgend näher erläutert werden soll. Darüber hinaus werden einige Blumen mitsamt ihrer charakteristischen Duftnoten vorgestellt, wobei außerdem erklärt wird, weshalb der Duft einiger Blumen alles andere als wohlriechend für unsere Sinne ist.

Rosenduft als Grundlage für Parfüme

Warum duften Blumen?

Eine Blume ist im Laufe ihres Lebens verschiedenen Einflüssen ausgesetzt, derer sie sich normalerweise nur schwer erwehren kann. Anders als Menschen oder Tiere können Blumen sich nicht bewegen. Sie können keine Nahrung sammeln, sich nicht aktiv um ihre Fortpflanzung kümmern und sich auch nicht vor Fressfeinden schützen. Deshalb hat die Natur vorgesorgt: Damit Blumen wachsen und gedeihen können, benötigen sie Licht und Wasser sowie die darin gelösten Nährstoffe. Diese können sie über ihre Wurzeln aus dem Boden aufnehmen. In punkto Fortpflanzung und Schutz vor Feinden kommen verschiedene andere Methoden zum Tragen: So verfügen einige Pflanzen wie etwa die Rose über ausgeprägte Stacheln und Dornen, die Tiere daran hindern der Blume zu nahe zu kommen und sie zu fressen. Und mithilfe ihres Duftes locken sie Insekten an, die sich auf ihren Blüten niederlassen und so einen aktiven Beitrag zur Bestäubung der Blume sowie deren Fortpflanzung leisten.

Das Geheimnis um den Duft der Blumen ist demnach recht einfach erklärt: Blumen produzieren liebliche Düfte, die Bienen, Schmetterlinge oder andere Insekten anlocken. Der süße Duft verspricht reichhaltige Nektarvorkommen, von denen sich die Insekten ernähren. Und weil besonders viele Insekten tagsüber unterwegs sind, duften die meisten Blumen auch tagsüber und halten ihre Blüten nachts geschlossen, damit der Duft nicht entweichen kann.

Info: Wie sehr die verschiedenen Lebewesen der Natur aneinander angepasst sind, zeigt sich beispielsweise bei den Blumen, die nur in den Abendstunden oder des Nachts duften. Sie können nur von ausgewählten Insekten wie Faltern bestäubt werden, die bekanntlich eher in der Dämmerung unterwegs sind. Und damit diese Falter die Blüten auch im Dunkeln finden, weisen die Blumen ihnen mit ihrem Duft den Weg.

Weshalb riechen manche Blumen eher unangenehm?

Auch wenn wir angesichts ihrer Farbenpracht gern darüber hinwegsehen, bestechen keineswegs alle Blumen mit einem angenehmen Duft. Im Gegenteil, manche Blumen riechen derart streng, dass wir in ihrer Gegenwart die Nase rümpfen. Doch auch diese Duftnoten haben ihre Daseinsberechtigung: Sie können für die Blumen nicht nur nützlich sein, um verschiedene Insekten anzulocken, sondern auch um Fressfeinde in die Flucht zu schlagen. Modrige Komponenten, trockene, herbe oder saure Duftnoten kommen deshalb in der Pflanzenwelt sehr häufig vor.

Hinter den individuellen Duftnoten der Pflanzen stecken übrigens sogenannte ätherische Öle. Hierbei handelt es sich um empfindliche chemische Verbindungen, die mithilfe der Destillation aus den Pflanzen gewonnen und anschließend beispielsweise für die Herstellung von Parfüm oder auch diverser Kosmetika verwendet werden können. Ätherische Öle kommen nicht nur in Duftblumen, sondern vor allem auch in Küchenkräutern vor.

Info: Der Duft der Blumen entstammt entgegen der Erwartungen nicht nur aus der Blüte. Auch andere Pflanzenteile wie etwa die Blätter oder die Wurzeln können ganz eigene Duftnoten absondern, die von unserer Nase als angenehm empfunden werden.

 

Jasminblüten als Grundlage für ätherische Öle

Welche Blume duftet am besten?

Die Frage nach dem schönsten oder angenehmsten Duft muss jeder Blumenliebhaber selbst beantworten. Schließlich sind Sinneswahrnehmungen absolut subjektiv und was dem einen gefällt, kann dem anderen regelrecht Kopfschmerzen bereiten. Deshalb ist es auch so schwierig den Duft einzelner Blumen exakt zu beschreiben. Wie viele unterschiedliche Gerüche ein Mensch voneinander unterscheiden kann, ist in der Wissenschaft umstritten. Neuste Forschungen gehen davon aus, dass eine trainierte Nase rund eine Billion verschiedener Gerüche voneinander unterscheiden kann. Die meisten Menschen besitzen jedoch keine trainierte Nase und auch die Beschreibung von Duftnoten per se fällt schwer. Das lässt sich zum Teil darauf zurückführen, dass Geruchsbeschreibungen in der deutschen Sprache bislang nur sehr wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wenn Duftnoten beschrieben werden sollen, geschieht dies meist über Vergleich: Eine Blume riecht dann vielleicht nach Vanille, erinnert an Zitrone oder vielleicht sogar an Tee. Eben weil klare und eindeutige Begriffe fehlen, gibt es bei der Interpretation von Blumendüften sehr viel Spielraum. Trotzdem sollen nachfolgend ein paar Anhaltspunkte gegeben werden.

So besitzt beispielsweise die Rose einen einzigartigen Duft, der sich aus sehr vielen unterschiedlichen Komponenten zusammensetzt. Von mehr als 500 verschiedenen Duftbestandteilen ist ein großer Teil bislang noch gar nicht eindeutig identifiziert worden. Zarte und süßliche Noten stehen bei der Rose meist im Vordergrund. Herbe oder gar würzige Nuancen sind hingegen nicht zu riechen. Lilien hingegen betören mit einer deutlich intensiveren Duftkomposition, die sich sehr süß und schwer offenbart. Manch einen mag der Duft ein wenig an Honig erinnern, obwohl dabei natürlich von Bedeutung ist, welche Liliensorte man vor der Nase hat. Gerbera sind, was den Blumenduft angeht, deutlich zurückhaltender. Um ihren Duft wahrzunehmen, muss man schon ganz nah mit der Nase an sie heranrücken. Für Blumenliebhaber, die von zu intensiven Gerüchen schnell Kopfschmerzen bekommen, sind Gerbera dementsprechend eine gute Wahl. Zusammengebunden in einem Straß als Dankeschön kommen sie deshalb immer gut an. Dasselbe gilt auch für Tulpen, die als Frühlingsboten ebenfalls einen eher zurückhaltenden und deutlich weniger süßen Duft mit sich bringen. Sie kitzeln die Geruchsrezeptoren in der Nase mit einer etwas herberen Note, ohne dabei allzu aufdringlich zu sein.